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Sportmedizinische Aspekte von Rückenschmerzen

Sportmedizinische Aspekte von Rückenschmerzen - trainingsland.de

Rückenschmerzen sind eines der häufigsten Probleme im Leistungs- und Freizeitsport. Leider erschließt sich beim Gang zum Arzt nicht unbedingt sofort ein klares Bild der Ursache. Rückenschmerzen korrelieren nämlich nicht mit dem Grad der Degeneration. In der bildgebenden Diagnostik kann man die Anatomie perfekt abbilden, die Schmerzen bleiben jedoch oft unsichtbar und müssen deshalb vom Arzt "interpretiert" werden. Der Blick in die Fachliteratur zeigt, dass aber z.B. der Einflussfaktor der Überbeanspruchung als gesichert angenommen werden kann. Biomechanische in vitro Untersuchungen haben ergeben, dass Bandscheibenzellen sowohl unter statischer als auch dynamischer Dauerbelastung altern, also an Wasserbindungsfähigkeit und Pufferfähigkeit verlieren.
Allgemein bekannt ist auch, dass die forcierte Hyperlordose (umgangssprachlich: Hohlkreuz) im Bereich der Lendenwirbelsäule die sogenannte Bogenwurzeln beschädigen kann. Das ist die Stelle, wo der Wirbelbogen mit dem Wirbelkörper verbunden ist. Die Hyperlordose schädigt aber auch die Bandscheiben selbst. Biomechanische Studien zeigen in vitro, dass die Bandscheibe am besten mit einer axialen Belastung in Neutralposition zurechtkommt. Hier kommt dann ein gezielter Trainingsplan ins Spiel:
Muskelfasern können sich nur kontrahieren, sie können nicht stützen. Das wird zwar oft behauptet, ist aber durch Untersuchungen nicht belegbar. In vivo Messungen des Bandscheibendrucks beim Menschen widerlegen sogar diese "Stütz-Behauptung. So steigt bei Anspannung der Muskulatur immer die Druckbelastung der Bandscheibe. Die Muskulatur entlastet also nicht die Bandscheibe, sondern erhöht sogar den Druck auf sie. Die Muskulatur kann jedoch das Bewegungssegment in die richtige Position bringen, damit die Bandscheibe optimal axial (in Neutralposition) belastet werden kann. Sie kann Rotations- und Scherkräfte begrenzen. Dies setzt allerdings eine korrekt trainierte Muskulatur (Gleichgewicht von Rücken- und Bauchmuskulatur) und Ansteuerung der Muskulatur (Sporttechnik, Bewegungsausführung, Haltung, Nachbargelenke, Nachbarwirbelsäulensegmente, etc.) voraus. Verkürzte Muskulatur im Brustwirbelbereich, den Schultern und den Hüften führen zu einer Überlastung und damit zu Beschwerden der Hals- und Lendenwirbelsäule. Jede Hyperlordose führt so zu einer Kyphose als Reaktion des Nachbarabschnitts und umgekehrt. Ein Streckdefizit in den Hüftgelenken zwingt darüber hinaus die Lendenwirbelsäule in eine Hyperlordose. Ohne entsprechendes Ausgleichstraining ist also keine dauerhaft leistungsfähige Ausführung einer Bewegung möglich, Überlastungen und Beschwerden sind dann die Folge.
Ein sportartspezifisches Ausgleichstraining beinhaltet deshalb meist auch Übungen zu einer ausbalancierten Core-Stabilität und einige Übungen zu Verbesserung der Kontakturen durch Mobility-/ Dehnübungen.

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